WANDEL aus verschiedenen Perspektiven

7. Liebe in der Zeit des WANDELS

Liebe im WANDEL?
Ist Liebe nicht etwas göttlich Ewiges?

In seine Essenz gewiss! Aber unter uns Menschen? Wissen wir doch, dass es da sehr verschiedene Arten von Liebe gibt! Und wenn bestimmte Formen in irgendeinem Moment persönlichen Lebens oder innerhalb einer Zeitqualität sich erfüllt haben und nicht mehr zu „funktionieren“ scheinen, dann müssen sie sich ändern, gleich ob das leicht fällt oder nicht. So unterliegt auf unserem irdischen Feld auch die Liebe im Allgemeinen und im Individuellen dem Prozess des WANDELS.

Das fängt damit an, dass wir erkannt haben, als erstes uns selbst zu lieben, was in früheren Zeiten eher negativ belastet war und daher als „Narzissmus“ oder Egoismus angesehen wurde. Jedoch schon in der Bibel heißt es: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Und uns ist heute bekannt, dass wir einen anderen Menschen nur dann wirklich lieben können, wenn wir auch uns selbst Liebe zuteil werden lassen.

In ganz besonderem und einscheidendem Maße betrifft heute der WANDEL der Liebe alle Partnerschaften. Es hat sich herumgesprochen und ist inzwischen zur Genüge bekannt, dass die alten Muster von Abhängigkeit, Forderungen und künstlichen Gebrauchtwerden nicht mehr funktionieren. Sie haben in den meisten Fällen als Druckmechanismen gedient und zu Demütigungen, seelischer „Vergewaltigung“ oder Unselbständigkeit geführt.

Haben außerdem Mann und Frau als Erwachsene nicht zur Aussöhnung und Liebe zu ihren Eltern gefunden und nicht die Mängel aus ihrer Kindheit in Liebe geheilt, werden sie zeitlebens als geheime „Bettler“ herumlaufen und als solche in der Partnerschaft sich gegenseitig im permanenten Mangelbewusstsein gegenüberstehen. Wie soll sich da nach dem Verblassen des ersten Verliebtseins ein konstruktives, einander unterstützendes und zugleich sich frei lassendes Miteinander entwickeln?

Jeder Mensch ist heute aufgefordert, zunächst die Liebe in sich selbst zu kultivieren, um dadurch unabhängig von der Liebe des anderen zu werden und im eigenen Inneren souverän und autonom. Nur auf diese Weise können sich zwei Menschen in reifer Liebe begegnen, selbst wenn auch diese Liebe im Miteinander durch ihre eigenen, der jeweiligen Beziehung angepassten, Wandlungs-Phasen gehen wird. Ein Freund von mir sagte in diesem Zusammenhang einmal:

„Dann wäre ja die LIEBE, die zwei Menschen zutiefst verbindet und beglückt und einen reifen Austausch und gegenseitige Ergänzung ermöglicht, das ‚Sahnehäubchen’, durch das ständige Weiterentwicklung gewährleistet wird“ – in Freiheit und Commitment – wenn, und ich ergänze, es denn nie zum Schmelzen kommt, sondern immer wach und „steif“ gehalten wird.

„Diese neue Form von Beziehungen beruht auf absoluter Freiwilligkeit und auf absoluter Verantwortlichkeit...“ auch gegenüber den eigenen inneren Mustern.

Echte Begegnung findet nur „von Herz zu Herz und Geist zu Geist statt“ und nicht innerhalb alter Abhängigkeitsmuster.

Und wie Jens Heisterkamp weiter formuliert: „Dadurch, dass offenbar werden wird, wie alles, was ist, eine direkte Antwort ist zu dem, was ICH selbst bin, wird das Schuldspiel aufhören. Auch das Opfer-Täter-System funktioniert an vielen Stellen nicht mehr: nicht zwischen Patient und Arzt, nicht zwischen Schüler und Lehrer, nicht zwischen Eltern und Kind, nicht zwischen Regierung und Wählern.“

„Wir können das an unseren Kindern beobachten: Sie spielen schlichtweg nicht mehr mit, stoßen uns zurück und verzichten lieber auf einige Nettigkeiten, als sich in diesen alten Strukturen einfangen zu lassen.“

„Beziehung beruht heute auf einer neuen Form der Gemeinschaftlichkeit, auf Ebenbürtigkeit, auf dem vollen Respekt, dass All-Es, was ich im anderen sehe, auch ‚Ich’ selbst bin.“

In diesem Prozess lässt sich auch nichts mehr festhalten“, auch nicht das Schönste, was das alte Ego am liebsten immer und „für alle Zeiten“ eingefroren hätte. WANDEL ist auch in jedem neu gewonnenen Zustand irgendwann angesagt. Dass das nicht immer einfach ist, wissen wir. Deshalb dürfen wir dankbar sein, wenn wir in lebendigen Kontakt kommen mit Menschen, mit denen wir gemeinsam durch die Zeit des WANDELS gehen, uns gegenseitig unterstützen und neue Möglichkeiten der Liebe ausloten – in Liebe.

Diese Liebe, die als die größte Kraft des Universums bezeichnet wird, nährt, wenn sie denn frei fließt, nicht nur uns selbst, sondern auch die Menschen, denen wir begegnen.

Diese Liebe öffnet verschlossene Herzens-Türen, verbindet Getrenntes - versöhnt, vereint, heilt und beglückt.

Diese Liebe ist wie der frei schwingende Tanz unseres eigenen und des gemeinsamen, schöpferischen Seins.

Diese Liebe entsteht aus dem Hineinwachsen in die höheren Dimensionen unserer SEELE.

Um diesen Reigen der Liebe zu schließen, zum Abschluss noch einige Zeilen aus Gedichten über die LIEBE aus meinem Buch:

„Liebe, tröste jedes weinende Kind
und verwandle die Waffen der Krieger,
stärke die Gesten der Versöhnung und lass
künstliche Widerstände und Ängste schmelzen...

Liebe, verströme dich bis in die fernsten Galaxien
und lass jede Zelle meines Seins damit in Resonanz treten!
Liebe, verbinde die Fäden derer,
die das Lied der Liebe in ihrem Herzen singen...

Meine Liebe ist deine Liebe,
meine Umarmung ist der Gruß an die Welt,
damit sie Liebe wird aus der Tiefe
unserer gemeinsam erstarkenden Herzen...“

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